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Scott's View




Den Südosten Schottlands bilden zwei Teile: Lothian, zwischen dem Firth of Forth im Norden und Pentland-, Moorfoot- und Lammermuir-Hills im Süden, sowie die Borders, das Grenzland, das sich südlich der Hügel bis hin zum oberen Tweed erstreckt. Dieses Gebiet war von der Römerzeit an bis Mitte des 17. Jahrhunderts Schauplatz ständiger Auseinandersetzungen mit England.

Die Grenze zu England war mehr als instabil. Städte und auch Burgen wechselten von einer Hand in die nächste. Auf dieser Bühne des Krieges folgten den schottischen Unabhängigkeitskriegen die Machtkämpfe des rivalisierenden Adels im 14. und 15. Jahrhundert, die Unruhen der Reformation, die Verwüstungen durch die Feldzüge des Earl of Hertford (1544 - 1547) und die von Oliver Cromwell (1650).

Beste Beispiele für die Zerstörungswut sind die noch heute erhaltenen Ruinen der vier großen Abteien des Grenzlandes: Dryburgh, Jedburgh, Kelso und Melrose.

Auch die Tatsache, dass sich der Wohnturm (Tower House) als defensive Bauform noch bis in das 17. Jahrhundert hielt, zeigt deutlich die Notwendigkeit einer verteidigungsfähigen Anlage.

Touristisch wurden die Lowlands erst sehr viel später erschlossen als die Highlands. Auch heute noch gelten der Südosten und der Südwesten Schottlands als Stiefkinder - zu Unrecht. Auch wenn dieser Region die wild-romantische Schönheit fehlt, so bietet doch gerade der Südosten eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten.

Vor allem der Name Sir Walter Scott ist eng mit dieser Ecke Schottlands verbunden.

Edinburgh war der Geburtsort des Schriftstellers, der Ort seiner juristischen Karriere, doch zuhause war Scott in den Borders. Er zeichnete in seinen historischen Romanen das Bild einer noblen schottischen Vergangenheit und wusste das, wie niemand anders darzustellen. So gab er einem Volk, das sich unter der englischen Vorherrschaft in einer stetigen Identitätskrise befand, das Bewusstsein der nationalen Eigenständigkeit wieder. Diese Wirkung beschränkte sich jedoch nicht nur auf Schottland. Die der Heldenverklärung zugeneigte Zeit schien auf seine Romane nur gewartet zu haben, denn sie fanden in ganz Europa begeisterte Aufnahme, wurden gelesen, geliebt und in Opern verarbeitet. Die berühmteste musikalische Umsetzung ist Donizettis Lucia von Lammermoor, die auf Scotts Roman Die Braut von Lammermoor basiert. 

Scott ist zu verdanken, dass nicht nur Kilt und Tartan wieder salonfähig wurden, sondern auch die schottische Sprechweise Zugang fand. Hatten andere schottische Dichter und Schriftsteller das Scots noch vermieden, um nicht als peinlich oder ungebildet dazustehen, so machte Walter Scott unbekümmert davon Gebrauch und setzte damit Akzente.



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